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Neukirchen, den 13. September 2023
Liebe Bürgerinnen und Bürger,
viele von uns haben die markierten Bäume im Wald Richtung Leukersdof entdeckt. Das möchte ich gern zum Anlass nehmen, um auf die vielen Nachfragen in der Gemeindeverwaltung einzugehen.
Der Wald ist Eigentum des Sachsenforst, weshalb dieser ebenfalls für dessen Bewirtschaftung zuständig ist. Bei den markierten Bäumen handelt es sich zum Teil um abgestorbene und kranke Bäume und um jene, welche im Zuge der Verbreiterung auf vier Meter (plus 0,5 Meter beidseitiges Bankett) des jetzigen Forstwirtschaftsweg zur Baustellenzufahrt zur Errichtung der Windenergieanlagen auf Leukersdorfer Flur gefällt werden müssen. Diese Zuwegung wurde im Rahmen der Genehmigung der Windenergieanlagen mit dem Sachsenforst und der Genehmigungsbehörde abgestimmt. Uns, als Straßenverkehrsbehörde, bleibt lediglich die jetzige Zustimmung mittels Sondernutzung. Die zu fällenden Bäume fallen daher nicht unter die Baumschutzsatzung der Gemeinde Neukirchen, sondern unter das Sächsische Waldgesetz. Als Ersatz hat die Firma Juwi bereits einen Hektar Wald im Bereich Niederdorf nachgepflanzt. Auch Sachsenforst sieht in seiner Stellungnahme den Eingriff als nicht schwerwiegend. Vielmehr würden die entstehenden Lücken durch die Verjüngung des Bestandes rasch wieder geschlossen werden und der Gesamtwaldbestand nur geringfügig beeinträchtigt.
Nachdem im letzten Gemeinderat nochmals kritische Fragen zu diesem Thema gestellt wurden, möchte ich abermals betonen, dass wir als Rat und Verwaltungsorgan alles in unseren Möglichkeiten stehende getan haben, um diese Situation abzuwenden. Und das nicht erst, seit Bäume in unserem Wald markiert worden sind. Seit mehr als drei Jahren begleitet uns das Thema Windenergie am Rande des Neukirchner Waldes. Mehrmals haben wir dazu in öffentlicher Sitzung diskutiert, im Amtsblatt berichtet, persönliche Gespräche mit Bürgerinnen und Bürgern geführt und die Bevölkerung zum Dialog und Erfahrungsaustausch eingeladen. Den Verantwortlichen der Gemeinde nun vorzuwerfen, wir würden tatenlos zusehen, empfinde ich daher als unberechtigt. In dem dreijährigen Prozess waren die kritischen Stimmen allerdings kaum wahrnehmbar.
Wir haben uns intensiv mit dem Neukirchner Wald beschäftigt. Leider ohne Erfolg. Die übergeordneten Behörden haben unsere zahlreichen, vorgebrachten Bedenken abgewogen und sind dennoch zum Ergebnis gekommen, dass die Windenergieanlagen um unseren Wald entstehen werden. Nicht zuletzt forciert auch die Bundes- sowie Landesgesetzgebung die Errichtung regenerativer Energieerzeugungsanlagen und hat demzufolge auch die erforderlichen Rahmenbedingungen angepasst. Wenn also alle Rahmenbedingungen erfüllt sind, kann die Errichtung schlussendlich auch genehmigt werden – auch wenn die örtliche Gemeinschaft etwas dagegen hat.
Wenn Sie die vielfältigen Beschlüsse des Gemeinderates in diesem Amtsblatt lesen und vielleicht auch einmal an einer Gemeinderatssitzung teilnehmen und hören, mit welchen vielfältigen Themen sich die Mitglieder beschäftigen, verstehen Sie sicherlich, dass sich Ihre gewählten Vertreter und Vertreterinnen immer für die fortlaufende Entwicklung unserer Gemeinde einsetzen. Leider gehört dazu eben manchmal, Kämpfe leider nicht in unser aller Einvernehmen entscheiden zu können.
Wenn Sie unsere Gemeinde auch voranbringen wollen, dann helfen sie uns dabei. Wir sind immer für Verbesserungsvorschläge offen und freuen uns über jede Bürgerbeteiligung.
Übrigens: Nächstes Jahr sind wieder Gemeinderatswahlen! Wenn Sie also die Richtung unserer Gemeinde mitgestalten wollen, informieren wir Sie gern über die Möglichkeiten.
Sollten Sie Fragen zu diesen oder anderen Themen haben, freue ich mich über Ihre Nachricht.
Ihr Bürgermeister
Sascha Thamm