Geschichte

Zeittafel zur Geschichte der Gemeinde Neukirchen/Erzgeb. in Zusammenarbeit mit dem Heimat- und Geschichtsverein Neukirchen/Erzgeb. e.V.

Diese Zeittafel ist eine chronologische Zusammenstellung der aus der Sicht des Heimat- und Geschichtsvereins Neukirchen/Erzgeb. wichtigsten gegenwärtig bekannten Daten zur Geschichte unseres Ortes.
Im Heft 1 der Hefte zur Heimatgeschichte „Chronik der Geschichte Neukirchen/Erzgeb. von der Besiedlung bis zum Ende der DDR 1990“ war der Kenntnisstand bis Ende 2010 erstmals umfangreicher dokumentiert.
Unsere fortgesetzten Forschungen machten eine Überarbeitung dieser Ortsgeschichte erforderlich.
Eine Publikation der korrigierten und neuen Forschungsergebnisse zur Neukirchener Ortsgeschichte als verbesserte und wesentlich erweiterte Neuauflage mit dem Titel „Die Chronik des Ortes Neukirchen/Erzgeb.“ ist seit Juni 2018 im Vertrieb. Weiterführende Einzelergebnisse werden in den jährlich erscheinenden „Neukirchner Heimatblätter – Mitteilungen des Heimat- und Geschichtsvereins Neukirchen/Erzgeb.“ publiziert.

Ab dem 10. Jahrhundert u. Z.
Deutsche Eroberungen der von Slawen bewohnten Gebiete östlich der Elbe. Gründung von Burg und Bistum Meißen.

11. und 12. Jahrhundert
Kolonisierung des heutigen Sachsens durch Franken, Thüringer, Flamen, Holländer, Rheinländer und Westfalen. Ab diesem Zeitpunkt beginnt wahrscheinlich erst die Besiedlung des bewaldeten Erzgebirgsvorlandes.

Mitte 12. Jahrhundert
Durch einige Fakten gestützte Annahme des Siedlungsbeginns in Neukirchen. Veranlassung durch den Markgrafen Konrad von Meißen in der Regierungszeit von König Konrad III. oder durch den Reichsministerialen Hugo von Wartha während der Regentschaft von Kaiser Friedrich I (Barbarossa). Das Gebiet mit Neukirchen wird vom Landesherren an das Chemnitzer Benedektinerkloster verlehnt. Es kann vermutet werden, dass die Gemeinden des Würschnitztales Adorf, Klaffenbach und Neukirchen von einem Siedlerzug begründet wurden.

Um 1200
Erwähnung von Neukirchen als innova ecla (Abkürzung für nova ecclesia=neue Kirche) im Zinsregister des Chemnitzer Klosters.
Die wie bisher angenommenen Namen gebende Kirche soll noch im 12. Jahrhundert als Kapelle am heutigen Standort erbaut worden sein. Es gibt dafür keinen Beweis. Andernseits ist es auch möglich, dass die ersten Siedler ihrer neuen Heimat den Namen ihres Herkunftsortes gaben.

Im 13. Jahrhundert
Im Ort gibt es wahrscheinlich schon die Kirche, eine Brett- und Mahlmühle (erste bekannte Erwähnung aber erst 1545) und eine Schankstätte (erste bekannte Erwähnung 1331).

1427
Hussiten sollen den Ort verwüstet haben.

Seit 1491
Es liegen Gerichtshandelsbücher (Kaufbücher, Konsensbücher) vor, die Verkäufe und Belastungen festhalten.

Um 1540
Einwohnerzahl 250 – 300 Personen. Neukirchen wird nach der Reformation evangelisch.

1543
Der Annaberger Unternehmer Wolf Hünerkopf kauft die Klosterdörfer Burkhardtsdorf, Klaffenbach und Neukirchen von der Landesherrschaft und ließ von 1553 bis 1557 einen Gutshof (Rittergut) an einer Furt der Würschnitz bauen. Nach neueren Urkundeneinsichten ließ Hünerkopf bis 1566 auch ein erstes Schloß (beurkundet 1785 als Herrenhaus), das war wahrscheinlich das heutige Torhaus, errichten.

Um 1570
Auf einem Lageplanblatt der sogenannten Stallungen (Jagdgebiete) von Georg Öder d.J.ist erstmals eine Bebauung von Neukirchen mit ausgezählt 37 Gehöften dargestellt.

Ab 1580
Beginn der Führung von Kirchenbüchern, u.a. mit Tauf-, Hochzeits- und Sterberegistgern.

Ab Mitte 16. Jahrhundert
Adorf, Klaffenbach, Markersdorf und Stelzendorf sind nach Neukirchen eingepfarrt. Später kam noch Leukersdorf mit Seifersdorf und Pfaffenhain dazu. Diese Organisation wurde auch in der Kirchengalerie von 1840 noch so beschrieben.

1570 – 1615
Nach Erwerb des Gutes und Schlosses durch Kurfürst August gehörten die drei Gutsdörfer Burkhardtsdorf, Klaffenbach und Neukirchen zum Amt Chemnitz.

1615
Herrschaft und Rittergut Neukirchen kommen durch Schenkung des Kurfürsten in den Besitz des Dietrich von Taube.

Nach 1615
Baltasar Zimmermann fertigt einen weiteren Lageplan von Neukirchen (Ur-Öder-Plan) mit ausgezählt 47 Gehöften an.

1616
Dietrich von Taube lässt neben dem Rittergut ein weiteres Herrenhaus, das Schloß Neukirchen (jetzt Wasserschloss Klaffenbach genannt) bauen.

1618 – 1648
Der Dreißigjährige Krieg und eine Pestepidemie in diesem Zeitraum bringen Verwüstungen und einen drastischen Rückgang der Einwohnerzahlen. Es wird ein Pestfriedhof außerhalb der Bebauung angelegt.

18. Jahrhundert
Durch den Neukirchener Pfarrer und/oder Küster werden die Kinder aus Neukirchen, Adorf, Klaffenbach, Stelzendorf und Markersdorf unterrichtet. Wahrscheinlich unterrichtete der Küster oder Kirchner der Kirchgemeinde aber schon seit Mitte des 16.Jahrhunderts Kinder aus Neukirchen.
Zur Gutsherrenschaft Neukirchen gehören Burkhardtsdorf, Höckericht, Klaffenbach, Neukirchen, Neustadt und Stelzendorf.
1764 wurden in Neukirchen 764 Einwohner gezählt.

1785
Erstes Brandversicherungskataster der Gemeinde Neukirchen. Erfasst mit Nachträgen bis 1839 219 Gehöfte.

Nach 1785
Beginn der Besiedlung des Neukirchener Ortsteiles Sorge als Neu-Sorge mit 8 Grundstücken.

1790
Bauernrevolte gegen die Gutsherrschaft, wird vom Militär niedergeschlagen. Darstellung von Neukirchen auf den Sächsischen Meilenblättern. Das heutige Ortsbild hat sich schon herausgebildet.

1800
Auf der Grundlage einer Dorffeuerordnung von 1775 Bildung einer Pflichtfeuerwehr.

1801
Es werden für Neukirchen 958 „Consumenten“, also Einwohner angegeben.

1806 – 1813
Zeitweise Besetzung durch napoleonische Truppen; Kontributionszahlungen und Leistungen müssen erbracht werden.

1819
Der Schneeberger Kaufmann Carl Heinrich Hänel erwirbt Schloß und Gutsherrschaft Neukirchen. Der Besitz geht danach an seinen Schwiegersohn Rittergutsbesitzer Christian Gotthold Clauß aus Seusslitz und Radwitz über.

ab 1820
Der Beginn einer medizinischen Versorgung durch die Wundärzte und Geburtshelfer Friedrich Eduard und Heinrich Ferdinand Birn in Neukirchen ist überliefert. Ab 1850 beginnt später die fast 100jährige Ärztedynastie Beck in Neukirchen.

1830
Erneute Aufruhr gegen die Gutsherrschaft.

1832
Erwähnung eines Postmeister Gottlieb Langer. Beginn der Aufhebung der Frondienste für die Gutsherrschaft.

1839
Es wurde ein neues Brandversicherungskataster angefertigt. Die hier für die Gehöfte vergebenen Brandkatasternummern entsprechen im Regelfall den bis in die Mitte des 20. Jahrhunderts gültigen Ortslistennummern. Es wurden 220 Gehöfte erfasst.
Bis 1839 nimmt ein Dorfrichter die Interessen der Gutsherrschaft auf Schloss Neukirchen gegenüber den Bewohnern des Dorfes wahr. Ihm zur Seite waren Schöppen gestellt, die die Interessen der Dorfgemeinschaft vertraten. Rechte und Pflichten der sogenannten Altgemeinde waren in „Dorf- oder Gemeinderügen“ erst mündlich, später auch schriftlich überliefert und in einer Gemeindelade (heute nicht mehr vorhanden) aufbewahrt.
Nachweise der Ausübung der niederen Gerichtsbarkeit der „Freyherrlich Taubischen Gerichte zu Neukirchen“ liegen in den Gerichtshandelsbüchern noch heute vor. Die Gutsherrenschaft Neukirchen nahm auch die höhere Gerichtsbarkeit für die Gutsdörfer wahr.
Bis zu dieser Zeit war Neukirchen ein Bauerndorf mit vor allem innerörtlichen Bedarf abdeckenden vielfältigen Handwerksbetrieben.

April 1839
Nach Inkrafttreten der Sächsische Gemeindeordnung von 1838 Wahl des ersten Gemeinderates von Neukirchen.
Als erster Gemeindevorsteher wird Friedrich August Hähle gewählt. Weiter werden drei Gemeindeälteste gewählt, später sind es nur noch zwei Gemeindeälteste. Das Rittergut Neukirchen blieb bis 1921 ein selbständiger Gutsbezirk, und war von den Entscheidungen der Neukirchener Gemeindevertreter nicht betroffen.

1837 bis 1840
In der heutigen Herrenmühle wird auch Baumwolle versponnen, Beginn der Industrialisierung. Vermutung, dass zu diesem Zweck das Mühlengebäude aufgestockt wurde.

1840
Die Einwohnerzahl wird mit 2.717 angegeben.

1841
Fertigstellung des Flurbuches und der Flurkarten (Kroki und Menselblätter) von Neukirchen. Alle Flächen von Gehöften, Feldern, Wiesen, Wäldern, Straßen und Gewässern werden als Parzellen aufgemessen und nummeriert. Es wurden 1.085 Parzellen von Gehöften, Acker-, Wiesen-, Weide- und Waldflächen sowie Wege bei einer Neukirchener Gesamtfläche von rund 14 km² aufgemessen. 1883 erfolgte eine Neukartierung. Die Parzellen erhielten offenbar die bis heute gütigen neuen Nummern. Ab 1936 wurden die Parzellen per Gesetz als Flurstücke bezeichnet.

1842
Weihe des jetzigen Friedhofs als Neuer Friedhof. Die Anlage erfolgte neben dem früheren aufgegebenen alten Pestgottesacker.

1845
Gründung der Strumpffabrik Schneider, jetzt Standort Oberschule.

1852
Erste bekannte Erwähnung eines Tierarztes in Neukirchen.

1. Oktober 1854
Eröffnung einer Postexpedition in Neukirchen, wahrscheinlich in einem Gebäude an der Chemnitzer Straße (Gasthaus „Volkshaus“, zuvor „Zur Post“).

Seit 1855 ist die Hebamme Amalie Auguste Seifert als erste erwähnte Hebamme in Neukirchen tätig.

1859
Gründung der Färberei C. L. Oertel, später C. Paul Haase, jetzt Standort Marktzentrum.

16. Mai 1860
Gründung der Freiwilligen Feuerwehr Neukirchen. 1881 Vereinigung mit der später gebildeten Freiwilligen Turner-Feuerwehr.

1866
Eugen Richard Schaarschmidt eröffnet in der Hauptstr.32 die erste Apotheke in Neukirchen.

Bis 1871 ist Neukirchen eine Gemeinde in Sachsen mit wechselnden Arten einer absolutistischen Regierungsform.

1877
Gründung der Strumpffabrik Steudten (als Strumpffaktorgeschäft schon 1858 gegründet), Bau des dominierenden Fabrikgebäudes erst 1903, dort jetzt Wohngebiet Sonnenhang.

1871 bis 1918
Neukirchen ist Gemeinde im deutschen Kaiserreich. Die begonnene Industrialisierung des Ortes wird intensiv fortgesetzt.

1889
Eröffnung der oberen Schule, heute Grundschule.

3. Februar 1890
Eröffnung der Sparkasse Neukirchen im Gebäude der Gemeindeverwaltung Friedhofstraße 9.

1893
Eine Ortskrankenkasse besteht. Alle im Ort „gegen Lohn oder Gehalt“ Beschäftigten sind Mitglieder, eine freiwillige Mitgliedschaft ist möglich.

1895
4.417 Einwohner. Eröffnung der Eisenbahnstrecke Chemnitz – Stollberg mit dem Bahnhof Neukirchen-Klaffenbach.

1896, unsicher vielleicht schon 1886
Paul Thiele stellt im Haus Hauptstraße 66 die „Lokal-Nachrichten für Neukirchen und Umgebung“ her.

Um 1900
Beginn der Elektrifizierung der Gemeinde. Erster Versorger ist Elektrizitätswerk Lungwitz. Gleichzeitig auch Beginn der elektrischen Straßenbeleuchtung in Neukirchen. Erstes Wannen- und Brausebad wird durch Rudolf Held betrieben.

1902
Beschluss über Telefonanschluss für „Gemeindebureau“. Wahrscheinlich Beginn der Fernmeldeerschließung des Ortes

1904
Das heute noch genutzte Rathaus wird fertiggestellt und in Betrieb genommen.
Die Sparkasse Neukirchen zieht mit ein.

29. Februar 1908
Gründung eines „Verein für Naturgemäße Lebens- und Heilweise“ als Vorgänger des ersten Neukirchener Gartenvereins, heute Gartenanlage „Am Naturpark“.

17.11.1908
Gründung der Gartenstadtgenossenschaft. Die ersten Wohnungen der Genossenschaft werden schon 1909 bezogen.

1910
Eröffnung der Omnibuslinie Chemnitz – Neukirchen. Es ist der Betrieb eines Kinos durch den „Kinemathographenbesitzer“ Alfons Stamm nachgewiesen. Eine erste Anmeldung für einen Kinobetrieb gab es aber schon ein Jahr zuvor 1909 durch Friedrich August Klemm.

1913
Dienstantritt der ersten Neukirchener Gemeindeschwester

Ab 1913 gibt der Buchdrucker Richard Wolff eine „Neukirchener Zeitung“, später der „Allgemeiner Anzeiger für Neukirchen und umliegende Orte“ heraus.

1914
Inbetriebnahme der zentralen Wasserversorgungsanlage.

1914 – 1918
I. Weltkrieg. Große Probleme der Versorgung mit Lebensmittel und Brennstoffen im Ort. Am Ende des I. Weltkrieges beklagte Neukirchen 232 Gefallene und 20 Vermisste.

1919 bis 1933
Neukirchen ist Gemeinde in der ersten deutschen Demokratie, der Weimarer Republik. Inflation, Arbeitslosigkeit und die Folgen des I. Weltkrieges erschweren die Lebensbedingungen auch im Ort.

August 1919
Eine Gemeinderatssitzung ist erstmals öffentlich. Seit 1919 können auch Frauen wählen oder gewählt werden.

Am 24. April 1919 berät die Gemeindevertreterversammlung über die Eingemeindung (Einverleibung) Neukirchens nach Chemnitz.

8. Oktober 1919
Volkszählung, es wohnen 5.498 Einwohner in Neukirchen.

März 1920
Kapp-Putsch in Deutschland, Unruhen auch in Neukirchen.

Um 1920
Mit Dr. Fritz Beck nahm erstmals ein akademisch ausgebildeter Zahnarzt eine Tätigkeit in Neukirchen auf. Bis dahin wurden Zähne vom Barbier behandelt, meist gezogen.

1925
Beginn der Stadtgasversorgung mit Gas aus dem Gaswerk Siegmar. Einrichtung einer Telefonvermittlungsstelle im Postamt Neukirchen. Im August Einweihung des Freibades in der Teichstraße (heute Max-Weigelt-Straße).

1928
Einweihung des Wannen- und Brausebades der Gemeinde in der Teichstraße (heute Max-Weigelt-Str.).

1929
Ab Ostern Unterricht des 1924 gegründeten Berufsschulverbandes Neukirchen/Adorf/Klaffenbach in einem neuen Gebäude an der Adorfer Straße, später Medizinische Fachschule.

13. November 1932
Letzte demokratische Gemeinderatswahl bis 1990. Es können vier Listenverbindungen gewählt werden: SPD, KPD, Vereinigte Bürgerliche Liste und sogenannte Hitler-Bewegung (NSDAP).

Am 11. Mai 1933 endet mit dem Rücktritt von 2 SPD-Gemeindevertretern die Demokratie in Neukirchen. Die Gemeindevertretung ist „gleichgeschaltet“.

Ab 1935
Einführung der Grundstückskennzeichnung mit Straßennamen und Hausnummern.

1933 bis 1945
Neukirchen ist Gemeinde im faschistischen Deutschen Reich. Die örtliche Selbstverwaltung ist durch das Führerprinzip der Nazis und die Kriegswirtschaft eingeschränkt.

1936
Heutige Gemeindebibliothek als Volksbücherei eröffnet.

1938
Neukirchen zählt 7.927 Einwohner.

1939 – 1945
II. Weltkrieg. Keine wesentlichen Zerstörungen im Ort. Bis März 1944 wurden 185 Todesopfer gezählt. Bis Kriegsende wird diese Zahl noch deutlich größer gewesen sein.

1945 bis 1949
Neukirchen ist Gemeinde in der sowjetischen Besatzungszone Deutschlands. Nach der deutschen Kapitulation war Neukirchen ein paar Wochen lang ohne Besatzungstruppen. Dann Besetzung durch die Rote Armee. Stationierung im Bereich der jetzigen Käthe-Kollwitz-Str. und Goethestr., die Kommandantur in der Haase-Villa, heute Gaststätte „Villa Stern“. SPD und KPD-Mitglieder übernahmen schon am 8. Mai 1945 als „Antifa“-Gruppe die Verwaltung der Gemeinde.

1946
Ab März Neukirchener Kindergarten im Gebäude der ehemaligen Gaststätte „Volkshaus“, heute „Volkshaus Alter Grieche“. Ein Kindergarten bestand auch in der NS-Zeit.

1949 bis 1989
Neukirchen ist Gemeinde im deutschen Teilstaat DDR. Die Selbstverwaltung des Ortes ist durch die zentralistische Herrschaft der SED eingeschränkt. Neukirchen bleibt eine Industriegemeinde mit Textil- und Metallverarbeitungsbetrieben und
Ziegeleien. Die Landwirtschaftsbetriebe werden mit mehr oder weniger Zwang zu Landwirtschaftlichen
Produktionsgenossenschaften zusammengeschlossen. Kennzeichnend für diese Zeit sind auch große Umweltverschmutzungen im Ort und Gebietsverluste nach Karl-Marx-Stadt für die Errichtung des Heckert-Wohngebietes.

1954
Einweihung eines neuen Schulgebäudes entstanden im Gebäude der ehemaligen Schneider’schen Fabrik, heute Oberschule Neukirchen.

1968
Gründung Betrieb Kombinat Industrielle Mast (KIM) als bedeutender Neukirchener Betrieb der DDR-Zeit.

9. November 1989
Zusammenkunft Neukirchener Bürger in der Kirche als Ausdruck des Protestes gegen die SED-Herrschaft.

Ab 3. Oktober 1990
Neukirchen ist Gemeinde in der Bundesrepublik Deutschland. Viele Betriebe werden geschlossen, die Werksanlagen abgerissen.
Neue Arbeitsplätze entstehen in einem Gewerbegebiet und durch Initiativen von Handwerk und Gewerbe.


Findungen Literatur mit Erwähnung Neukirchen/Erzgeb. und Chemnitz

Die nachfolgend aufgeführten Quellen wurden bisher für die Heimatforschung des Heimat- und Geschichtsverein Neukirchen/Erzgeb. verwendet. In den historischen Büchern wird Neukirchen/Erzgeb. meist nur mit wenigen Zeilen erwähnt. Aber zur allgemeinen sächsischen Geschichte und Beiträgen zu den sächsischen Metropolen Dresden, Leipzig, Chemnitz, Zwickau, Meißen, Freiberg, Plauen u.a.m. findet der Leser viel Interessantes. Wo die Werke digitalisiert im Internet zu finden sind, ist bei den einzelnen Büchern angegeben. Auf welchen Seiten Beiträge zu Neukirchen und Chemnitz stehen ist ebenfalls ebenda angegeben.

Voraussetzung für das Lesen dieser digitalisierten historischen Ausgaben ist meistens die Kenntnis der altdeutschen Schrift (Fraktur).

JOHANN CONRAD KNAUTH, Dresden 1692; digitale.bibliothek.uni-halle.de
„Misniae Illustrande Prodomus oder Einleitung zu des Edlen Hochlöblichen und Hochbegabten Marggrafenthumbs Meissen Landes- und Geschichtsbeschreibung“
C 146; Nk 333

JOHANN GOTTLOB RICHTER, Chemnitz 1734; reader.digitale-sammlungen.de
”Historische Nachrichten von denen vornehmsten Denckwürdigkeiten der Stadt Chemnitz …..”
nur C

ADAM DANIEL RICHTER; Zittau 1767; books.google.de
“Umständliche aus zuverläßigen Nachrichten zusammengetragene Chronica der an dem
Fuße des Meißnerischen Erzgebirges gelegenen Königl. Pohln. u. Churfl. Sächß.
Stadt Chemnitz…..“
C; Nk 26x erwähnt

AUGUST SCHUMANN, Zwickau 1817; books.google.de
„Vollständiges Staats-,Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen enthaltend ………“
Vierter Band Herlegrün bis Königstein
C(hier Kemnitz geschrieben) 509

AUGUST SCHUMANN, Zwickau 1820; books.google.de
„Vollständiges Staats-,Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen enthaltend ………“
Siebenter Band Neudörfel bis Ortelsdorf
Nk 84

CHRISTIAN GOTTLOB KRETSCHMAR, Chemnitz 1822; reader.digitale-sammlungen.de
“Chemnitz, wie es war und wie es ist“
nur C, Erwähnungen Nk

J.S. ERSCH, J.G.GRUBER, Leipzig 1827; books.google.de
”Allgemeine Enzyklopaedie der Wissenschaften und Kuenste……..”
C 263

AUGUST SCHUMANN, fortgeführt und vollendet ALBERT SCHIFFNER,
Zwickau 1833; books.google.de
„Vollständiges Staats-,Post- und Zeitungs-Lexikon von Sachsen enthaltend ………“
Achtzehnter und letzter Band, Supplemente Fünfter Band Lüttdorf bis Zwuschen
Nk 292

ALBERT SCHIFFNER, Leipzig 1839; books.google.de
„Handbuch der Geographie, Statistik und Topographie des Königreiches Sachsen“, Band 1
C Amt 18 Stadt 24; Nk 48

Sachsens Kirchengalerie, Achter Band, Dresden 1842; digital.slub-dresden.de
”Die Inspektionen Chemnitz, Stollberg, Zwickau und Neustädtel”
C; Nk

ALBERT SCHIFFNER, Leipzig 1845; books.google.de
„Beschreibung von Sachsen und der Ernestinischen, Reußischen und Schwarzburgischen Lande“
C Amt 247, Stadt 248; Nk 257

JULIUS THEODOR PINTHER, Chemnitz 1855; digitalisiert nicht gefunden
“Chronik der Stadt Chemnitz und Umgebung“
Nk erwähnt

G.A. POENICKE; Leipzig 1856; digital.slub-dresden.de
„Schlösser und Rittergüter im Königreiche Sachsen, IV. Section Erzgebirgischer Kreis
Nk 184 (121)

C.F.T. RUDOWSKY, Dresden 1857; reader.digitale-sammlungen.de
”Verzeichnis der gesamten Ortschaften des Königreiches Sachsen”
Nk 47; C 9

JULIUS THEODOR PINTHER, Chemnitz 1865; digital.slub-dresden.de
„Der Führer durch Chemnitz“

HUBERT ERMISCH, Chemnitz 1879; codex.isgv.de
”Urkundenbuch der Stadt Chemnitz und ihrer Klöster”
C und Nk

RICHARD STECHE&CORNELIUS GURLITT, Dresden 1886; digital.slub-dresden.de
„Beschreibende Darstellung der älteren Bau- und Kunstdenkmäler des Königreiches
Sachsen, Siebentes Heft: Amtshauptmannschaft Chemnitz“
C 8; Nk 48

CURT WILHELM ZÖLLNER, Chemnitz 1888; archive.org
”Geschichte der Fabrik- und Handelsstadt Chemnitz von der ältesten Zeit bis zur Gegenwart“
C, mehrfache Erwähnung Nk

VEREIN FÜR CHEMNITZER GESCHICHTE, Chemnitz 1893; digital.slub-dresden.de
”Festschrift zum 750jährigen Jubiläum der Stadt Chemnitz”

E. WEINHOLD, 1906; digitalisiert nicht gefunden
„Chemnitz und Umgebung – Geschichtliche Bilder aus alter und neuer Zeit“
C, mehrfache Erwähnung Nk

DR: BÖNHOFF, 1934; digitalisiert nicht gefunden , in Zeitschrift „Glückauf“,Nr.54,1934
„Der Erzgebirgische Uradel und seine Stammsitze“
Nk erwähnt

SammlungHOHLFELD; liegt beim HGV Nk vor
Private Notizen zur Heimatgeschichte von Neukirchen; Ohne Titel, ohne Autor, ohne Datum

DR. HERMANN LÖSCHER, Stollberg 2012; liegt beim HGV Nk vor
” Das mittelalterliche Schulwesen in der Pflege Stollberg“
Anhang zum Band II Heimatgeschichte der Pflege Stollberg i.E.

DR. HERMANN LÖSCHER & JOHANNES VOIGT; liegt beim HGV Nk vor
“Heimatgeschichte der Pflege Stollberg i.E., Teil I“
Nachdruck der Hefte 1 bis 10, 1932 bis 1940, Chemnitz 2005

DR. HERMANN LÖSCHER; liegt beim HGV Nk vor
“Heimatgeschichte der Pflege Stollberg i.E., Teil II“, Nachdruck Chemnitz 2007

DR. JOHANNES LEIPOLDT, Chemnitz; liegt beim HGV Nk vor
”Geschichtliche Leitlinien der Besiedlung des mittleren Erzgebirges“
in „Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt“, Heft 12, Karl-Marx-Stadt 1965
”Vom alten Gerichtswesen in den Dörfern des Stadtkreises Karl-Marx-Stadt“
in „Beiträge zur Heimatgeschichte von Karl-Marx-Stadt“, Heft 13, Karl-Marx-Stadt 1965

RAINER TIPPMANN
„Zur Geschichte der Vorgängersiedlungen von Chemnitz“
In „Sächsische Heimatblätter“ Heft 6/1990 und Heft 2/1991
”Archiv für die Sächsische Geschichte”, 1862/63 – 1880; digital.slub-dresden.de

”Neues Archiv Sächsische Geschichte und Altertumskunde”, 1880 – 1943;
digital.slub-dresden.de

„Unsere Heimat im Mittelalter“ Herausgegeben vom Pädagogischen Kreiskabinett
Stollberg (Erzgeb.), 1958

„Festschrift zum Schul- und Heimatfest Neukirchen Erzgeb“; Neukirchen 1954

„Chronik der Geschichte von Neukirchen/Erzgeb. von der Besiedlung bis zum Ende der
DDR 1990“,

Heft 1 der Hefte zur Heimatgeschichte vom Heimat- und Geschichtsvereins
Neukirchen/Erzgeb. e.V.; Neukirchen 2011

Archivunterlagen der Gemeinde Neukirchen/Erzgeb.

Unterlagen im Kreisarchiv Erzgebirgskreis, Archivteil ehemaliger Landkreis Stollberg

Sächsisches Staatsarchiv, Staatsarchiv Chemnitz

Kirchenbücher Neukirchen/Erzgeb. von 1580 – 1875; zugängig nur als Mikroverfilmungen
beim Landeskirchenarchiv der Evangelisch-Lutherischen Landeskirche,
01069 Dresden, Lukasstr. 6

Wikipedia im Internet