Lichterhaus No1 – Gundschule Neukirchen
Baujahr Modell: 2017 Modellbau Hilbert, Neukirchen; Fa. IMModell – Ulrich Haselhuhn | Baujahr Original: 1889
Lichterhaus No2 – Rathaus Neukirchen
Baujahr Modell: 2018 Modellbau Hilbert, Neukirchen; Fa. IMModell – Ulrich Haselhuhn | Baujahr Original: 1904
Lichterhaus No3 – Kirche Neukirchen
Baujahr Modell: 2019 Modellbau Hilbert, Neukirchen; Fa. IMModell – Ulrich Haselhuhn
Geschichtliches: Die Geschichte der „Neuen Kirche“ – der nova ecclesia – begann bereits im 12. Jahrhundert und wird im Zinsregister des Chemnitzer Benediktinerklosters urkundlich bezeugt. Mit der neuen Kirche verknüpfte man gleichzeitig auch den Namen der sie umgebenen Ortschaft.
Gebaut wurde unsere Kirche von Mönchen des Chemnitzer Benediktinerklosters als dessen erste Außenstelle und Unterstand bis 1539 dem Abt desselben. Bis Mitte des 18. Jahrhunderts soll die Kirche eine Burg gewesen sein. Die Eingangstür war einst nur über eine Holztreppe zu erreichen, die bei Gefahr eingezogen oder verbrannt werden konnte. Große Umbau- und Erweiterungsmaßnahmen wurden in den Jahren 1760, 1873 und 1937 durchgeführt. Heute steht sie als Zeitzeuge der verschiedenen Baustile unter Denkmalschutz.
Lichterhaus No4 – Kaiserliches Postamt
Baujahr Modell: 2020 TeamDesign GmbH, Chemnitz | Baujahr Original: 1905
Geschichtliches: Das 1905 erbaute Postgebäude ersetzte die Poststelle auf der Stollberger Straße. Begründet wurde der Neubau mit der „ungünstigen Lage auf der Höhe“ des alten Gebäudes. Für uns sicher nicht mehr nachvollziehbar, aber damals gab es keine Motorisierung, die Straßen waren bessere Feldwege und die Winter verdienten ihren Namen noch. Erste bauliche Veränderungen gab es schon 1913, als der Eingang neu gestaltet wurde und ein Hintergebäude entstand. 1925 wurde in diesem Gebäude ein Vermittlungsamt mit 200 Telefonanschlüssen eingerichtet. Zuvor waren die wenigen Telefonanschlüsse von Neukirchen über das Amt in Siegmar gelaufen. Diese Entwicklung ging dann mit 300 Anschlüssen 1954 und 400 im Jahre 1965 weiter. In unserer digitalen Welt nicht mehr vorstellbar, denn diese 400 Anschlüsse mussten nicht allein für Neukirchen sondern auch für Klaffenbach und Leukersdorf reichen.
Neben der Fernsprechzelle befanden sich die Postschließfächer. Rechts ging es dann zum Schalterraum. Im Schalterraum war links die Paketannahme, rechts davon der Lottoschalter und der Postschalter. Am Postschalter konnte man Briefmarken kaufen, Geld überweisen oder Telegramme aufgeben. Kaum einer kennt noch Telegramme. Da nur wenige Bürger einen Telefonanschluss hatten, war das Telegramm bei freudigen oder auch traurigen Ereignissen von großer Bedeutung. Sie wurden im Postamt per Telefon entgegen genommen und von einem Postangestellten sofort ausgetragen. Genauso konnte man am Schalter auch Telegramme aufgeben.
Hinter dem Schalterraum befand sich der Raum für die Zusteller. Hier ordneten sie die Briefe, Pakete und Zeitungen ein, die ein LKW zuvor gebracht hatte. Die Zusteller gingen anschließend mit Postkarren, Fahrrad oder Tragetasche zum Verteilen durch den Ort. Der Ort war in 6 Zustellbezirke eingeteilt. Außerdem gab es zusätzlich noch einen Paketzusteller.
In den oberen Etagen befanden sich Büroräume, der Raum mit der Fernmeldetechnik und zwei Dienstwohnungen. Insgesamt arbeiteten im Postamt 12 bis 14 Mitarbeiter.
Nach der Wende wurde das ostdeutsche Postwesen neu organisiert. Unser Postamt hatte ausgedient und wurde um das Jahr 1996 geschlossen.
Lichterhaus No5 – Gemeindebad – Wannenbad
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Baujahr Modell: 2021 TeamDesign GmbH, Chemnitz | Baujahr Original: 1927
Geschichtliches: Bemühungen zur Schaffung eines Gemeindebades gab es seit dem Jahre 1906, als der sozialdemokratische Bezirksverein in einer Eingabe an den Neukirchner Gemeinderat die Forderung zur Schaffung einer derartigen Badeanstalt forderte. Alle Bestrebungen führten aber zunächst ins Leere. Im März 1927 beschloss der Gemeinderat den Bau einer Badeanstalt an der heutigen Max-Weigelt-Straße in unmittelbarer Nähe des Freibades. Das Grundstück dazu gehörte früher zum „Barthelgut“ und wurde bereits 1924 von der Gemeinde erworben. Hintergrund ist natürlich, dass es damals in den Wohnungen keine Bäder gab. Am 27.02. 1927 wurde das Gemeindebad seiner Bestimmung übergeben. Der Bau lag in den Händen der Architekten Dähn und John.
In den 1950iger Jahren wurden im Gemeindebad über 20000 Reinigungsbäder jährlich durchgeführt. Später traten immer mehr medizinische Behandlungen in den Vordergrund. Das Wannenbad wurde zum Vorläufer unserer heutigen physiotherapeutischen Praxen.
Nach der Wende wurde das Gebäude von einer Werbeagentur als Firmensitz genutzt. Vor einiger Zeit erwarb der Anglerverband Südsachsen Mulde/Elster e.V. das Gebäude und hat hier seinen Vereinssitz eingerichtet.
Lichterhaus No6 – Herrenmühle
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Baujahr Modell: 2022 TeamDesign GmbH, Chemnitz | Baujahr Original: 1776
Geschichtliches: Bemühungen zur Schaffung eines Gemeindebades gab es seit dem Jahre 1906, als der sozialdemokratische Bezirksverein in einer Eingabe an den Neukirchner Gemeinderat die Forderung zur Schaffung einer derartigen Badeanstalt forderte. Alle Bestrebungen führten aber zunächst ins Leere. Im März 1927 beschloss der Gemeinderat den Bau einer Badeanstalt an der heutigen Max-Weigelt-Straße in unmittelbarer Nähe des Freibades. Das Grundstück dazu gehörte früher zum „Barthelgut“ und wurde bereits 1924 von der Gemeinde erworben. Hintergrund ist natürlich, dass es damals in den Wohnungen keine Bäder gab. Am 27.02. 1927 wurde das Gemeindebad seiner Bestimmung übergeben. Der Bau lag in den Händen der Architekten Dähn und John.
Das jetzt vorhandene Mühlengebäude stammt aus dem Jahre 1776. Die Jahreszahl ist auch auf dem über der Tür befindlichen Schlussstein heute noch zu sehen. Die Vorgängermühle wird bereits in Dokumenten von 1545 erwähnt, ist aber wahrscheinlich noch viel älter. Nach mündlichen Überlieferungen soll sie einem Brand zum Opfer gefallen sein, was einen Neubau 1776 erforderlich machte. In Dokumenten lässt sich dieser Sachverhalt aber nicht nachweisen. Nach den alten Aufzeichnungen wurden in der Herrenmühle auch Ölsamen gemahlen, Bretter geschnitten und Brot gebacken. 1840 wird in einem Dokument erwähnt, dass in der Mühle auch eine Baumwollspinnmaschine angetrieben wurde. Das die Mühle antreibende Wasserrad wurde 1917 durch eine Wasserturbine ersetzt. Ab 1938 konnte die Mühle auch mit einem Elektromotor betrieben werden. Die Mühle war bis 2002 in Betrieb, auch wenn ab dem Jahr 1991 nur noch bedarfsweise gearbeitet wurde.
Zu den Mühlentagen, die bis 2019 regelmäßig am Pfingstmontag stattfanden, wurde die alte Technik für die Besucher immer wieder in Gang gesetzt.
Mühlenkenner halten sie für eine der am Besten erhaltenen Mühlen in Sachsen.
Lichterhaus No7 – Gasthof Linde
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Baujahr Modell: 2024 | Baujahr Original: 1834
Geschichtliches: Das Grundstück war 1785 nach dem Brandkataster mit einem Gebäude des Gärtners Andreas Lemmel bebaut. 1811 wohnte hier der Gärtner Gottlieb Friedrich Drechsel. Zum Besitz gehörten zwei Gebäude, ein Wohnhaus mit angebauter Scheune und ein Seitengebäude mit Holzschuppen und einer Durchfahrt. Im Jahre 1840 hatte der Gärtner und Fleischer August Friedrich Meinert ein Anwesen mit umfangreichen Gebäuden. Zu dieser Zeit bestand neben dem Wohnhaus mit Stall und Scheune hier noch ein Schlachthaus und ein „Tanzsaalgebäude“. Aber schon seit der Grundsteuervermessung 1841 wird die Familie Weber bis 1890 als Eigentümer ausgewiesen. Eine Erlaubnis zum Betrieb der Gast- und Schankwirtschaft wurde im November 1890 Herrn Richard Albin Lohse erteilt. Im Jahre 1901 ging die Konzession an Linus Albin Knoth über. Im Jahre 1902 wurde die Konzession auf den neu erbauten Saal übertragen. In den folgenden Jahren erhielt Knoth die Erlaubnis zum Aufführen von Theater- und Singspielen. Albin Knoth verstarb 1907 an den Folgen eines Unfalls. 1908 erhielt sein Sohn Albin Paul Knoth die Konzession. In seiner Zeit wurde 1927 das rechte Gebäude abgerissen und neu aufgebaut. Der Neubau besaß auch Fremdenzimmer mit ca. 28 Betten. Zum Gasthof Linde gehörte auch ein Viehhandel, der ebenfalls einen großen Einkommenszweig darstellte. Nach dem Tod von Albin Paul Knoth wurde der Gasthof von seiner Witwe weitergeführt. 1948 übernahm sein Sohn Karl das Geschäft. Letzter Gastwirt war Gottfried Knoth, der 1972 den Gasthof von seinem Vater in Pacht übernahm. Die „Linde“ bestand aus der Gaststube, dem Vereinszimmer sowie dem kleinen und dem großen Saal. Im Jahre 1992 wurde der Gasthof geschlossen. Das unter Denkmalschutz (Kulturdenkmalnummer 09233418) stehende Gebäude wurde von Siegfried Knoth zu Wohnzwecken umgebaut.
Das gesamte Lichterdorf
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Im Jahr 2016 wurde der Neukirchner Schwibbogen dank großzügiger Spenden der Einwohner und der unentgeltlichen Arbeit lokaler Handwerker errichtet. Dieses Projekt weckte den Wunsch, das weihnachtliche Ambiente im Ortskern weiter auszubauen, und die Idee eines kleinen Lichterdorfs entstand. Bereits zum zweiten Schwibbogenfest konnte das erste Lichterhaus – ein Modell der Grundschule Neukirchen – feierlich eingeweiht werden.
Im März 2018 erhielten die Neukirchner Bürger über das Amtsblatt die Möglichkeit, über die weiteren Gebäude abzustimmen, die Teil des Lichterdorfes werden sollten. Fast 600 Einwohner nahmen an der Abstimmung teil. Sie entschieden sich für das Rathaus, die Kirche, die Post, das ehemalige Wannenbad, die Herrenmühle und den früheren Gasthof Linde.
Insgesamt wurden sieben Fundamente für die Lichterhäuser vorbereitet. Mit dem in diesem Jahr aufgestellten Modell des ehemaligen Gasthofs Linde ist das Lichterdorf nun vollständig. Die Fundamente und die Gestaltung des Umfelds wurden aus dem Förderprogramm „Vitale Ortskerne“ finanziert.
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Das Kleinprojekt wurde über das Regionalbudget der LEADER-Region „Tor zum Erzgebirge“ bezuschusst.